Wenn an einer bestimmten Stelle in der Wohnung oder im Haus schnell größere Mengen Wasser austreten, ist die Sache meist ziemlich klar: Eine Wasserleitung muss dem Wasserdruck nachgegeben haben oder durch Beschädigungen wie Materialermüdung oder Korrosion gebrochen sein. Aber nicht jedes Wasserleck deutet auf einen Rohrbruch hin und nicht jeder Rohrbruch zeigt sich eindeutig als solcher.
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Der folgende Ratgeber soll Ihnen helfen, einen Rohrbruch zu erkennen, die ersten Maßnahmen einzuleiten, um der Schadensminderungspflicht gemäß § 254 BGB nachzukommen, und informiert zu entscheiden, wann besser ein Handwerker gerufen werden sollte.
Wie erkenne ich ein geplatztes Rohr?
Ein geplatztes Rohr ist die schlimmste Form eines Rohrbruches. Das bedeutet in der Regel, dass unter Druck stehendes Wasser aus der Trinkwasserleitung oder dem Heizungssystem an einer Stelle des Leitungssystems ungehindert austritt. Da die Leitungsrohre meistens durch Wand-, Boden oder Deckenverkleidungen verdeckt sind oder unter Putz liegen, sieht man das Wasser häufig nicht an der Ursprungsstelle austreten.
Das ausgetretene Wasser kann sich zuerst als dunkle Stelle auf Wänden oder Decken zeigen, wobei dies zunächst nur bedeutet, dass das Wasser an diese Stelle gelaufen ist, nicht jedoch, dass hier auch der Rohrbruch oder der Defekt vorliegt. Bei einer unter Druck stehenden, geplatzten Wasserleitung wird sich zügig eine Pfütze mit Wasser bilden.
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Die Anzeichen für einen Rohrbruch können jedoch auch weniger eindeutig sein. Ein Leck im Rohrsystem kann zunächst sehr klein sein, sodass das Wasser nur tröpfchenweise austritt, doch mit der Zeit vergrößert sich das Leck. Abwasserleitungen oder selten benutzte Leitungen können undicht oder sogar gebrochen sein, aufgrund der geringen Durchflussmenge aber ebenfalls nur sehr wenig Wasser verlieren.
Viele Rohrbrüche – auch unter Druck stehender Leitungen – kündigen sich langsam an. Zuerst bildet sich ein schwer bemerkbares Leck, aus dem nur wenig Wasser austritt. Bei Abwasser macht sich in der Umgebung des Lecks eventuell ein unangenehmer Geruch bemerkbar oder es bleiben Kalkränder auf Wand oder Decken zurück.
Kalkränder deuten darauf hin, dass immer wieder kleinere Mengen Wasser austreten und wieder abtrocknen. Zurück bleiben Kalk und andere Verschmutzungen.
Tritt dauerhaft eine kleine Menge Wasser aus, werden Decken und Wände in der Umgebung feucht und es kann sich Schimmel auf Putz, Tapete oder hinter einer Fußleiste bilden. Kleine, versteckte Rohrbrüche beziehungsweise Lecks können aber auch so gut wie unbemerkbar sein und erst dramatischere Effekte zeigen, wenn sich das Leck mit der Zeit vergrößert und zu einem echten Rohrbruch wird.
Sofortmaßnahmen bei einem Rohrbruch
Bei Rohrbrüchen, bei denen in kurzer Zeit viel Wasser austritt, ist das Wichtigste, den Schaden möglichst schnell einzudämmen. Dazu muss als Erstes der Wasseraustritt gestoppt werden. Die sicherste Variante ist, den Haupthahn zu schließen, denn sie funktioniert auch, wenn unklar ist, wo genau sich der Rohrbruch befindet.
Mieter von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern haben in der Regel keinen Zugang zum Haupthahn (der sich oft im Heizungskeller befindet) und müssen daher schnellstmöglich den Vermieter, die Hausverwaltung und in besonders dramatischen Fällen sogar die Feuerwehr rufen.
Befindet sich der Rohrbruch in der eigenen Wohnung, können Mieter häufig selbst das Wasser abstellen, denn normalerweise findet sich in Mietwohnungen eine Wasseruhr zwecks Nebenkostenabrechnung. Direkt vor dieser Wasseruhr sollte sich ein Ventil befinden, mit dem man die gesamte Wasserversorgung der Wohnung (allerdings nicht der Heizung) abstellen kann.
Handelt es sich beim gebrochenen Rohr um ein Abwasserrohr, muss man aufhören, diese Leitung zu benutzen, also Brauchwasser an anderer Stelle wegspülen oder abfließen lassen. Handelt es sich um ein geplatztes Heizungsrohr, muss in der Regel die gesamte Heizung abgestellt und der Wasserzulauf für das Heizungssystem abgedreht werden.
Im nächsten Schritt sollten vorsichtshalber Haushaltsgeräte und andere Verbraucher im betroffenen Bereich vom Stromnetz genommen oder die entsprechenden Sicherungen deaktiviert werden. Hier ist auch ein guter Zeitpunkt, einen Handwerker (Notdienst) zu beauftragen, außer mit Vermieter oder Hausverwaltung wurde bereits anderes besprochen.
Ist der Wasseraustritt gestoppt, sollte das Wasser bereits so gut wie möglich entfernt werden. Insbesondere Pfützen auf dem Boden müssen aufgewischt werden, damit das Wasser nicht in den Boden und die Etage darunter vordringt. Bevor man aufräumt und bereits beschädigte Gegenstände entsorgt, sollte der Schaden für die Versicherung gut dokumentiert werden.
Was tun, wenn ein Rohr platzt oder beschädigt ist?
Nicht jeder Rohrbruch ist mit einer dramatischen Überschwemmung verbunden, aber sollten Sie einen Rohrbruch erkennen, sind Sie auch verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um den Schaden zu minimieren.
Wasser tropft aus einem Rohr
Wenn Sie ein kleines Leck, an dem nur wenig Wasser austritt, entdecken, ist der Handlungsbedarf zwar gegeben, aber nicht so dringend wie im Fall eines geplatzten Rohres unter Wasserdruck. Als Sofortmaßnahme sollte die Stelle notdürftig mit Isolierband abgedichtet werden.
Handelt es sich um eine undichte Rohrverbindung, beispielsweise am Wasserabfluss von Spüle, Badewanne oder Waschbecken, können auch versierte Laien versuchen, die undichte Stelle zu beseitigen. Häufig ist es ausreichend, die Leitungsrohre auseinander zu schrauben, zu reinigen und eventuell die Gummidichtungen zu wechseln oder mit Hanf zu verstärken.
Müssen Leitungen oder Rohrverbindungen ersetzt werden, ist dies in der Regel durch einen Handwerker ausführen zu lassen. Mieter sollten in jedem Fall den Vermieter oder die Hausverwaltung informieren.
Feuchte Wand
Häufig kann das ausdringende Wasser nicht direkt beobachtet werden, da die defekte Rohrleitung hinter einer Wandverkleidung, unter Putz oder im Boden eingelassen ist. Dann bemerkt man als erstes dunkle Flecken, Kalk- oder Schmutzränder oder Schimmel an Wänden oder Decken.
Die defekte Leitung oder der versteckte Rohrbruch kann jedoch an einer ganz anderen Stelle liegen. Nicht selten liegt der Schaden eine Etage über der Stelle, an der die Feuchtigkeit bemerkt wird oder das Wasser ist an den Leitungen entlang oder im Fußboden an eine andere Stelle geflossen. Da der Ursprung des Lecks häufig nicht leicht zu finden ist, sollte auch hier eine spezialisierte Firma mit der Ortung beauftragt werden.
Ein Rohr ist geplatzt
Ein geplatztes Rohr bringt in der Regel einen erheblichen Wasserschaden mit sich und ist als Notfall zu behandeln. Befolgen Sie dazu die oben aufgeführten Sofortmaßnahmen. Wenn der Schaden schwer zu reparieren ist, kann es sein, dass das Wasser über mehrere Stunden oder wenige Tage abgestellt bleiben muss und man besser bei Freunden oder Verwandten unterkommt oder ins Hotel zieht.
Geplatztes Rohr außerhalb des Gebäudes
Rohre platzen nicht nur in Innenräumen, sondern auch im Außenbereich. Der Übergang von der Straße ins Haus oder Wasserrohre für den Garten sind besonders frostanfällig. Tauen die Leitungen mit dem gefrorenen Wasser wieder auf, dehnt sich dieses aus und kann das Rohr sprengen.
Materialermüdung, Rost und andere Beschädigungen kommen ebenfalls als Ursache infrage. Im Extremfall bilden sich auch hier Pfützen auf dem Boden oder Wasser sprudelt an einer Stelle sogar sichtbar aus einem Rohr heraus. In diesen Fällen ist ebenfalls das Wasser abzustellen und ein Notdienst zu rufen.
Eventuell bemerken Sie aber auch nur, dass Ihre Wasseruhr läuft, obwohl derzeit kein Wasser entnommen wird. Je nach Stärke der Schäden ist auch hier das Abstellen des Wassers geboten und ein Fachmann mit dem Auffinden der defekten Stelle zu beauftragen.
Sollten Straßen und Gehwege überflutet werden, sind Polizei und Feuerwehr zu verständigen.
Demontage und Rohrbruchortung
Da die meisten Wasserleitungen und -rohre entweder im Boden eingelassen oder hinter anderen Bauelementen versteckt sind, ist die Reparatur von Rohrbrüchen meistens recht aufwendig. Bevor es an die Demontage der entsprechenden Bauelemente oder gar den Abbruch von Wänden geht, muss das Leck jedoch geortet werden. Fachleute haben dazu ganz andere Mittel als Laien, weshalb die Arbeit ihnen überlassen werden sollte.
Bodenmikrofon
Austretendes Wasser macht andere Geräusche als normal fließendes Wasser. Diese Geräusche können mithilfe eines Bodenmikrofons verstärkt und geortet und damit die Stelle des Rohrbruchs identifiziert werden. Eine schnelle Ortung hilft, den Schaden und damit auch die entstehenden Kosten zu minimieren.
Einsatz von Spurengas
Ein undichtes Rohr entlässt nicht nur Wasser, sondern auch Gase nach außen. Eine weitere Möglichkeit, die Leckage zu orten, ist daher der Einsatz von Spurengas. Dieses wird in die Rohre geleitet und eine technische Anlage registriert, wo es aus den Rohren austritt. Damit ist die Stelle des Rohrbruchs gefunden.
Thermografie
Eine Thermografie mit entsprechender Kamera kann Temperaturveränderungen, die auf einen Rohrbruch hinweisen, orten und das Leck somit identifizieren. Weiterhin können auch Verfahren zum Messen eines Druckabfalls, Videokameras (Videoskopie) oder andere Verfahren zum Einsatz kommen.
Reparieren eines geplatzten Rohrs
Ist das Leck, der Rohrbruch oder das geplatzte Rohr gefunden und das Austreten weiteren Wassers verhindert worden, sollten die Wasserschäden möglichst schnell repariert werden, damit die Wohnung oder das Haus wieder voll bewohnbar wird.
Wer kümmert sich um die Reparatur?
Sind die Ursachen für den Wasserschaden identifiziert, müssen in der Regel die betroffenen Rohre und Rohrverbindungen ausgetauscht werden. Da hierzu häufig eine Demontage von Bauelementen oder das Aufbrechen von Wänden notwendig ist und außerdem spezielles Werkzeug benötigt wird, sollte die Reparatur einem Sanitärbetrieb überlassen werden.
Wer zahlt bei einem Rohrbruch?
Zuständig für die Behebung des Rohrbruchs ist der Eigentümer der betroffenen Immobilie. Der Eigentümer oder Vermieter übernimmt daher auch die anfallenden Kosten. Grundsätzlich gilt dies auch für die Beauftragung eines Handwerks- oder Sanitärbetriebs.
Handelt es sich jedoch um einen Notfall und kann der Vermieter oder die Hausverwaltung nicht schnell genug erreicht werden oder wird ein Handwerkertermin in ferner Zukunft in Aussicht gestellt, können Mieter auch selbst ein Unternehmen beauftragen, den Schaden zu beheben, und die Kosten anschließend dem Vermieter melden.
Die Kosten für einen Rohrbruch werden in der Regel von einer Versicherung übernommen. Schäden an der Bausubstanz und Sanierungskosten werden von der Wohngebäudeversicherung getragen, Schäden am Hausrat von der Hausratversicherung. Eine Haftpflichtversicherung übernimmt die Schäden, die an den Gebäuden oder Wohnungen dritter Parteien entstehen.
Fazit – bei einem Rohrbruch muss man schnell handeln
Rohrbrüche und Schäden durch austretendes Wasser aus einem defekten Leitungssystem sind der Alptraum von Hausbesitzern und Mietern gleichermaßen. Sie gefährden nicht nur die Bausubstanz und machen Wohnungen unbewohnbar, sondern können auch ungeheuer schwer zu finden oder zu orten sein.
Bei einem Verdacht auf Wasserrohrbruch oder ein Leck im Leitungs- oder Heizungssystem sollten Sie daher schnell handeln und als Erstes das Wasser abstellen, damit kein weiteres Wasser mehr austritt. In der Regel benötigt man danach immer noch schnelle und professionelle Hilfe und sollte zügig einen Sanitärbetrieb mit der Reparatur oder der Überprüfung des vermuteten Rohrbruchs beauftragen.
FAQ
Im Folgenden werden einige häufig gestellte Fragen zum Thema kurz beantwortet.
Wie kann man einen Rohrbruch feststellen?
An offen liegenden Rohren können sich Tropfen bilden und zu einer Pfütze zusammenlaufen. Lecks in verdeckten Rohren zeigen sich durch feuchte Flecken sowie eventuell Kalk- oder Schmutzränder oder Schimmel an Wänden, Decken und Böden. Ein geplatztes, unter Druck stehendes Wasserrohr verliert in der Regel so viel Wasser, dass Sie den Defekt leicht bemerken werden.
Wann liegt ein Rohrbruch vor?
Die Grenzen zwischen einem zunächst noch recht harmlosen Leck oder einer defekten Dichtung und einem echten Rohrbruch verlaufen fließend. Mit der Zeit werden kleine Lecks außerdem größer und lassen mehr Wasser austreten. Daher sollte man gegen jede Form des Wasserlecks in den Rohrleitungen vorgehen und nicht abwarten, ob es sich vielleicht von selbst wieder schließt.
Wie kann man prüfen, ob eine Wasserleitung undicht ist?
Ein größerer Wasserrohrbruch macht sich durch austretendes Wasser bemerkbar. Kleinere Lecks, insbesondere in verdeckten Rohrleitungen, können jedoch sehr schwer zu bemerken und noch schwerer zu orten sein. Experten, zu denen die meisten Sanitärbetriebe zählen, verfügen daher über verschiedene Ortungs- und Messverfahren, um Defekte in der Wasserleitung aufzuspüren.
Was tun bei Verdacht auf Wasserrohrbruch?
Bei deutlichen Anzeichen für einen Wasserrohrbruch, wie sich ausbreitende dunkle Flecken oder Pfützen auf dem Boden, ist das Wasser abzustellen und oben aufgeführte Sofortmaßnahmen sollten eingeleitet werden. Ist der Verdacht vage, gegeben beispielsweise durch eine Schimmelstelle, reicht es zunächst, einen Handwerker mit der Überprüfung zu beauftragen oder den Vermieter zu informieren.