Ein elektronisches Gerät benötigt Strom. Dieser gelangt über das Kabel zum Gerät und wird in der gleichen Stärke wieder über das Kabel zurück zur Steckdose geleitet. Weichen die Stromstärken des zufließenden und abfließenden Stroms voneinander ab, unterbricht der FI-Schutzschalter in wenigen Millisekunden die Stromzufuhr.
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Auf diese Weise kann verhindert werden, dass sich die Bewohner eines Hauses verletzen. Messbar werden die Stromstärken dabei durch Magnetfelder. Doch was ist ein FI-Schutzschalter, welches Modell ist zu empfehlen und wie wird der Schalter installiert? Dieser Artikel liefert Antworten!
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Was macht der FI-Schutzschalter?
Viele lebensgefährliche Unfälle ereignen sich in den eigenen vier Wänden. Dabei ist immer wieder zu beobachten, dass Menschen sich im Umgang mit elektrischen Geräten verletzen – oder sogar in Folge eines Stromschlages versterben.
Haushaltsgeräte wie ein Toaster weisen dabei stets gleichbleibende Stromstärken auf. Das bedeutet, dass der ein- und austretende Strom ähnliche Werte aufweist. Greift ein Bewohner jedoch versehentlich in den Toaster, verändern sich diese Werte. Der ein- und austretende Strom verzeichnet in diesem Moment nicht länger die gleiche Stromstärke.
Ein FI-Schutzschalter erkennt die Veränderung der Stromstärke und unterbricht den Stromkreislauf innerhalb von Millisekunden. Wer in diesem Moment in den Toaster greift, erhält entweder keinen oder einen geringeren Stromschlag. Ein Todesfall kann somit unter Umständen verhindert werden.
Doch was ist ein FI-Schutzschalter und wie funktioniert das Gerät? Bei dem FI-Schutzschalter (Fehlerstromschutzschalter oder „residual current protective device“, zu Deutsch: Reststromschutzgerät) handelt es sich um eine seit 2009 gesetzlich vorgeschriebene Personenschutz-Vorrichtung bei Neubauten. Das “F” steht dabei für “Fehler”, während das “I” die Stromstärke symbolisiert. Auch im Zuge einer Kernsanierung muss ein FI-Schutzschalter verbaut werden.
Das elektronische Gerät misst den Stromkreis, indem es die Werte des eingehenden Stroms und des zurückfließenden Stroms vergleicht. Sobald Kriechströme gemessen werden oder defekte elektrische Geräte zu abweichenden Messwerten führen, trennt der Schutzschalter den Stromkreis umgehend von der Stromzufuhr. Dies ist der Fall, wenn geringe Fehlerströme, zum Beispiel 10 Milliampere (mA), gemessen werden.
Im Gegensatz zum FI-Schutzschalter unterbricht die herkömmliche Sicherung die Stromzufuhr im Rahmen einer Überlastung. Das bedeutet: Die Überstromschutzeinrichtungen bewahren das Gerät vor Schäden, während der FI-Schutzschalter die Sicherheit der Bewohner einer Immobilie gewährleistet. Beide Formen reagieren auf unterschiedlich hohe Messwerte.
In Feuchträumen oder Außenanlagen, die von Feuchtigkeit betroffen sind, ist der FI-Schutzschalter ebenfalls anzubringen. Der Einbau kann entweder im Rahmen des Hausbaus erfolgen oder nachträglich realisiert werden.
Um zu gewährleisten, dass der FI-Schutzschalter wie gewünscht reagiert, sollte das Gerät in einem Abstand von sechs Monaten überprüft werden. Dafür wird die FI-Prüftaste betätigt. Einige Hersteller empfehlen, das Gerät häufiger zu kontrollieren.
Der Schutzschalter löst nicht aus? Dann sollten Immobilieneigentümer umgehend eine Elektrofirma kontaktieren und den Zustand des Gerätes professionell durch einen Elektrotechniker oder eine Elektrotechnikerin überprüfen lassen.
Alternativ zum FI-Schutzschalter können Immobilieneigentümer auch FI/LS-Schalter nutzen. Die “residual current operated Circuit-Breaker with overcurrent protection”, kurz RCBO, gewährleisten einen Fehlerstrom- und Leitungsschutz.
Doch welche konkreten Vorteile eines FI-Schutzschalters lassen sich benennen?
- Schutz der Geräte vor Überlastungen
- Schutz der Bewohner vor lebensgefährlichen Stromschlägen
- Unterbrechung der Stromzufuhr innerhalb von Millisekunden
- Kompatibilität mit neuen Geräten
Wo befindet sich der Fehlerstromschutzschalter?
Der Fehlerstromschutzschalter befindet sich im Sicherungskasten. Wer kein Haus baut, sondern eine bestehende Immobilie erwirbt, wirft demnach einen Blick in den Sicherungskasten. Der entsprechende Schalter ist entweder mit der Aufschrift “RCD” oder der Kennzeichnung “FI-Schutzschalter” versehen.
Darüber hinaus weist dieser den charakteristischen Prüfknopf auf. Wurde bisher kein FI-Schalter verbaut, kann dieser auch nachträglich eingesetzt werden.
Welches Modell sollte beim Einbau verwendet werden?
Neue Elektrogeräte erfordern moderne FI-Schutzschalter. Im Zuge einer Nachrüstung oder eines Neubaus werden deshalb Typ-A-Fehlerstrom-Schutzschalter (30-Milliampere-Geräte) eingebaut.
Verfügen alte Gebäude über einen FI-Schalter, handelt es sich dagegen häufig um den Typ AC. Dieser erkennt Veränderungen der Stromstärke bei neuen elektronischen Geräten nicht zuverlässig und sollte zum Schutz der Bewohner ausgewechselt werden.
Die richtige Größe berechnen
Fehlerstromschutzschalter-Modelle unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Leistungsdimension. Die Geräte sind dabei für einen bestimmten Nennstrom konzipiert. Diese Dimensionierung basiert auf den Sicherungen, die dem FI-Schutzschalter vorgeschaltet sind. Ein Beispiel ist die 30A-Sicherung.
Um eine Überlastung des Geräts auszuschließen, muss die vorgeschaltete Sicherung mit der Auslegung des Schutzschalters übereinstimmen. Das bedeutet, dass eine Sicherung von 30 A nur mit einem Gerät kombiniert werden kann, das mindestens für eine Stromstärke von 30A konzipiert wurde.
Alternativ besteht die Möglichkeit, Geräte mit einer Dimensionierung von 40 A oder höher mit einer 30-A-Schaltung zu kombinieren.
Folgende Leistungsdimensionen sind im Handel erhältlich:
- 16 Ampere
- 25 Ampere
- 40 Ampere
- 63 Ampere
- 100 Ampere
So wird der FI-Schalter angeschlossen
Der FI-Schutzschalter sollte ausschließlich von qualifizierten Fachleuten eingebaut werden. Entsteht ein Schaden in Folge eines unsachgemäßen Einbaus des FI-Schutzschalters, zahlt die Versicherung nämlich nur dann, wenn der Einbau von einem professionellen Fachunternehmen realisiert wurde. Nachdem der Schalter die Stromzufuhr in einer Gefahrensituation unterbrochen hat, darf der Immobilieneigentümer den FI-Schutzschalter jedoch selbst wieder einschalten.
Der Elektrofachbetrieb schaltet die Verbindung der Stromleitung und der Anschlussklemmen frei, indem er diese trennt und das Gerät anbringt und anschließt. Die Anschlussklemmen L1, L2, L3 und N fallen dabei zweipolig aus.
Bestehen zwölf Sicherungen, dürfen laut Gesetz zwei FI-Schutzschalter installiert werden. Bei achtzehn Sicherungen erhöht sich die erlaubte Anzahl der Schutzschalter auf drei Modelle.
Jeder FI-Schutzschalter greift dabei auf eine eigene PE-Schiene zu und weist eine einzelne Verdrahtung der Elemente auf. Grundsätzlich raten Experten dazu, mehrere FI-Schutzschalter in einer Immobilie zu montieren.
Ein separater FI/-LS-Schalter eignet sich dagegen für elektrische Geräte wie Kühlschränke oder Gefriertruhen.
Werkzeug und Material
- Hülsenquetschzange
- Schraubenzieher
- Spitzzange
- Spannungsprüfer
- FI-Schutzschalter
- Verdrahtungslitzen
- Aderendhülsen
Schritt-für-Schritt-Erklärung
Im Rahmen eines Neubaus kann der FI-Schutzschalter wie folgt eingebaut werden:
- Schritt 1: Der FI-Schutzschalter wird hinter dem Stromzähler und vor der Sicherung platziert.
- Schritt 2: Die Verbindung der Abschlussklemme L1 wird unterbrochen. Um die Verbindung zu trennen, kann eine Spitzzange eingesetzt werden. Anschließend wird das Stromkabel an der Klemme L1 des FI-Schutzschalters montiert. Die Verbindung sollte fest sein.
- Schritt 3: Die Verdrahtungslitzen werden in den Klemmen L1, L2, L3 und N des FI-Schutzschalters sowie den Klemmen der Sicherungen befestigt.
- Schritt 4: Die Sicherungen werden wieder eingesetzt.
- Schritt 5: Der Spannungsprüfer wird verwendet, um die Spannung an den Klemmen zu kontrollieren. Zwischen den Leitern L1, L2, L3 und N sollte diese 230 Volt betragen. Zwischen den Leitern L1, L2 und L3 liegt der optimale Wert bei 400 Volt.
- Schritt 6: Der FI-Schutzschalter wird in Betrieb genommen. Zudem wird die Prüftaste ausgelöst, um zu kontrollieren, ob der Schalter reagiert.
In bestehenden Wohnobjekten ist es ratsam, ebenfalls auf einen FI-Schutzschalter zu vertrauen, um sich vor Stromschlägen zu schützen. Die Nachrüstung erfolgt durch ein professionelles Unternehmen. Dabei befolgen die geschulten Mitarbeiter die eben genannten Schritte.
Doch Vorsicht: Der Einbau des Schalters ist nur dann möglich, wenn die Immobilie die grün-gelben Leitungen mit PE aufweist. Dies trifft auf viele Gebäude zu. Bei älteren Objekten kann es jedoch vorkommen, dass die Leitungen nicht die erforderlichen Voraussetzungen erfüllen.
Der Schutzschalter geht mit einem durchschnittlichen finanziellen Aufwand von circa 40 Euro einher. Geschulte Elektrotechniker schließen die Geräte in der Regel innerhalb von einer halben Stunde an. Verbraucher zahlen in diesem Zusammenhang ungefähr 80 Euro im Durchschnitt. Insgesamt ergeben sich daraus Gesamtkosten in Höhe von circa 120 Euro. Diese können jedoch im Einzelfall abweichen.
Wann wird der Schalter ausgelöst?
Ein FI-Schutzschalter löst auf Basis des Bemessungsfehlerstroms aus. Ist der halbe Bemessungsfehlerstrom erreicht, unterbricht der Schutzschalter die Stromzufuhr. In einem Privathaus darf der Bemessungsfehlerstrom maximal 30 Milliampere (mA) betragen.
Ein höherer Wert ist in einem Privathaushalt zum Schutz der Bewohner nicht gestattet. Einige sensitive Geräte für das Badezimmer oder die Küche stoppen die Stromzufuhr bereits bei Werten um die 10 Milliampere.
Doch wann löst der eigene FI-Schutzschalter aus? Als Faustregel gilt: Je niedriger der Ampere-Wert, den der Hersteller angibt, desto schneller unterbricht der FI-Schutzschalter die Stromzufuhr.
Die Abschaltzeit errechnet sich wie folgt:
mA-Wert x 0,8 = Abschaltzeit in Millisekunden
In der Regel beträgt die Abschaltzeit unter 40 Millisekunden. Moderne Typ-B-FI-Schutzschalter reagieren dabei besonders schnell und sollen zuverlässig vor Gleichfehlerströmen, Mischfrequenzen oder Wechsel- beziehungsweise Pulsfehlerströmen schützen.
FI-Schalter sind sogar Pflicht
Bereits 1984 wurden Immobilieneigentümer in Westdeutschland dazu verpflichtet, Räumlichkeiten, die über eine Dusche oder eine Badewanne verfügten, mit einem FI-Schutzschalter auszustatten, sofern es sich um einen Neubau handelte. Ab dem Jahr 2009 wurde die Regelung auf alle Steckdosen-Stromkreise in Neubauten ausgeweitet.
Heute gilt die Bestimmung für alle Steckdosen bis 32 Ampere in Endstromkreisen, Beleuchtungsstromkreise sowie für Stromkreise im Außenbereich. Der Grund: Auch im Garten verfügen viele Immobilienbesitzer über Stromanschlüsse. So werden beispielsweise Lichterketten oder der Elektrogrill betrieben.
Im Vergleich zu den Stromanschlüssen im Innenbereich sind die Steckdosen im Garten äußeren Einflüssen ausgesetzt. Aus diesem Grund werden die Außensteckdosen mit Klappdeckeln versehen und müssen aus dem Innenraum bedient werden können.
Doch Außensteckdosen können nass werden. Dass Feuchtigkeit eindringt, kann somit nicht ausgeschlossen werden. In der Folge steigt das Risiko für die Bewohner des Wohnobjektes, einen Stromschlag zu erleiden. Deswegen müssen alle Stromkreisläufe im Außenbereich durch einen FI-Schutzschalter geschützt werden.
Ein Tipp: Auch die Elektroinstallation im Garten sollte durch ein professionelles Unternehmen realisiert werden. Denn auch hier gilt: Eine unfachmännische Montage des FI-Schutzschalters kann im Schadensfall dazu führen, dass die Versicherung Zahlungen verweigert.
Eine Nachrüstpflicht in Altbauten besteht weiterhin nicht. Dennoch kann es sich lohnen, den Einbau eines FI-Schutzschalters in Erwägung zu ziehen oder alte Geräte gegen ein neues Modell auszuwechseln, denn FI-Schutzschalter können das Risiko senken, dass Bewohner einen gesundheitsgefährdenden oder gar tödlichen Stromschlag erleiden.
FAQ: FI-Schutzschalter
Wie schließe ich einen FI-Schutzschalter richtig an?
Um eine fachgerechte Montage zu ermöglichen, sollte immer eine Fachfirma den FI-Schutzschalter anschließen.
Kann man einen FI falsch anschließen?
Ohne Vorkenntnisse kann es vorkommen, dass der FI-Schutzschalter inkorrekt angebracht wird und im Notfall nicht auslöst.
Was kommt zuerst: FI oder Sicherung?
Der FI-Schutzschalter befindet sich vor der Sicherung und hinter dem Zähler.
In welche Richtung muss der FI-Schalter sein?
Die Fließrichtung spielt bei einem FI-Schutzschalter keine Rolle.
Fazit – zuverlässiger Personenschutz durch ein RCD
Die Bewohner eines Hauses schützen und im Zweifelsfall Nachweise erbringen können: Der Einbau eines FI-Schutzschalters ist vorgeschrieben, sofern ein Neubau realisiert wird oder eine Renovierung oder Sanierung eines Altbaus stattfindet. Eine Nachrüstung kann auf freiwilliger Basis erfolgen.
Wird der Schalter von einer professionellen Fachfirma angeschlossen, steigt die Chance, dass die Versicherung die anfallenden Kosten im Zuge eines Schadensfalles übernimmt. Außerdem wird sichergestellt, dass der FI-Schutzschalter korrekt funktioniert.
Löst der FI-Schutzschalter aus, wenn die Stromstärke innerhalb eines Stromkreises variiert, schützen die Geräte die Bewohner des Wohnobjektes zuverlässig vor einem Stromschlag. Der Einbau lohnt sich deswegen auch dann, wenn dieser nicht gesetzlich vorgeschrieben ist.