Verklinkerte Fassaden bringen so einige Vorteile mit sich: Sie sind nicht nur langlebig und pflegeleicht, sondern bieten auch einen besonderen Charme sowie eine top Energiebilanz. Bevor die Entscheidung für eine Verklinkerung der Hausfassade erfolgt, sollten jedoch zunächst die Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen sowie die zu erwartenden Kosten beachtet werden.
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Was sind Klinkersteine?
Klinkersteine sind vor allem im Norden Deutschlands eine beliebte Form der Fassadenverkleidung. Die Vorteile der Verklinkerung, allen voran ihre Pflegeleichtigkeit und ihr optischer Look, werden jedoch mittlerweile auch in anderen Regionen geschätzt. Zunehmend setzen deshalb auch Hausbauer außerhalb Norddeutschlands auf die besonderen Eigenschaften der Klinkersteine.
Klinkersteine sind, ähnlich wie Backsteine oder Klinkerriemchen, sogenannte Vormauerziegel. Als reine Naturprodukte werden die Steine bei sehr hohen Temperaturen von über 1.000 Grad Celsius aus einer Mischung aus Ton und Zusatzstoffen gebrannt. Klinkersteine gibt es in unterschiedlichen Formen, Größen und Farben, sodass für jeden Geschmack die passende Optik vorhanden ist.
Vorteile
Klinkerfassaden haben viele Vorteile: Sie sind nicht nur äußerst robust und witterungsbeständig, sondern auch sehr pflegeleicht und besitzen eine lange Lebensdauer. Erreicht wird die gute Haltbarkeit der Steine durch ihre wasserabweisende Fähigkeit. Das vermindert gleichzeitig das Risiko von Frost- und Feuchtigkeitsschäden und bietet eine starke Resistenz gegenüber wetterbedingten Einflüssen.
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Klinkersteine können bis zu 100 Jahre und sogar noch länger halten – lediglich die Fugen sollten alle paar Jahrzehnte überprüft und ausgebessert werden. Im Gegensatz zu anderen Fassadenverkleidungen wie Putz erfordern Klinkersteine auch keine aufwendige Reinigung: Etwas Moos auf den Steinen kann beispielsweise mit einfachen Maßnahmen und ohne professionelle Hilfe entfernt werden.
Ein positiver Nebeneffekt: Durch die Langlebigkeit der Klinkersteine wird langfristig der Geldbeutel der Hausbesitzer geschont. Auch wenn die Verklinkerung eine einmalig große Investition bedeutet, stellt sie also langfristig eine Kostenersparnis dar.
Klinkersteine bringen neben der langen Haltbarkeit und der Pflegeleichtigkeit weitere Vorteile mit sich:
- Variables Design: Die Klinkerfassaden können, je nach Geschmack und Trend, jederzeit gestrichen und verputzt werden.
- Ideale Dämmeigenschaft: Klinkersteine bieten im Winter eine gute Wärmedämmung, halten aber im Sommer kühle Temperaturen im Haus.
- Verbesserte Energiebilanz: Die guten Dämmeigenschaften der Klinker sorgen für eine gute Energiebilanz des Hauses und reduzieren Kosten für Strom und Heizung.
- Leichte Anbringung: Klinkersteine können auch nachträglich an die Hausfassade angebracht werden. Zudem kann die Verklinkerung ohne großen Aufwand durchgeführt werden, wenn die passenden Materialien und das richtige Know-how vorhanden sind.
- Schalldämmung: Klinker bieten einen guten Schallschutz und sind damit besonders für Häuser an befahrenen Straßen oder in belebten Gegenden eine geeignete Fassadenverkleidung.
Nachteile
Neben den vielseitigen Vorteilen der Klinkerfassade bringt diese auch einige Herausforderungen mit sich, welche bei der Entscheidung für die ideale Fassadenverkleidung beachtet werden sollten.
- Farbauswahl: Im Vergleich zu Putzfassaden bieten Klinkersteine ein kleineres Spektrum an möglichen Farben. Doch die Steine können immer auch nachträglich in der jeweiligen Wunschfarbe verputzt und gestrichen werden.
- Hoher Preis: Eine Klinkerfassade bedeutet einmalig eine vergleichsweise große Investition, die sich jedoch langfristig durchaus rentiert. Eine günstigere Alternative sind beispielsweise Klinkerriemchen.
- Mögliche Reparaturen: Trotz der Langlebigkeit der Klinkersteine können in seltenen Fällen undichte Fugen eine aufwendige Reparatur erfordern, mit welcher auch hohe Kosten einhergehen können.
Was muss beim Verklinkern beachtet werden?
Das Verklinkern einer Hausfassade gilt in Deutschland als bauliche Maßnahme und bedarf daher einer offiziellen Genehmigung – egal, ob es direkt beim Hausbau oder nachträglich erfolgt. Häufig gibt es bestimmte Vorgaben in Bezug auf Farbe und Art der Klinkersteine, welche der Bebauungsplan des jeweiligen Bauamts festlegt.
Achtung: Manche Bebauungspläne schreiben auch eine bestimmte Größe des Dachüberstandes vor. Beim nachträglichen Verklinkern eines Hauses sollte dies stets überprüft werden, denn der Dachüberstand wird durch die Verklinkerung zwangsläufig verringert.
So wird ein Haus verklinkert
Die Verklinkerung einer Hausfassade erfolgt in mehreren Schritten:
- Zunächst ist ein stabiles Fundament notwendig, auf welchem die Klinker befestigt werden können. Dieses sollte ein in etwa 80 Zentimeter tiefes, stahlarmiertes Betonfundament sein. Eine Ausnahme stellen Klinkerriemchen dar: Für ihre Anbringung ist kein Fundament notwendig.
- Je nach Wahl der Dämmungsmethode wird im Anschluss die Fassade isoliert, bevor die Klinkersteine angebracht werden. Dazu werden die Dämmplatten mit dem Fundament entweder verschraubt oder verklebt.
- Im dritten Schritt werden nun die Klinkersteine aufgemauert. Dazu wird zunächst die Dichtungsbahn auf das trockene Fundament aufgelegt, anschließend werden die Steine im gewünschten Muster aufgemauert.
- Zu guter Letzt erfolgt die Verfugung der Klinkersteine. Diese kann gleich im Anschluss an das Mauern im sogenannten Glattstrichverfahren durchgeführt werden oder aber später mit einem separaten Mörtel erfolgen.
Tipp: Klinkersteine aus verschiedenen Paketen und Chargen sollten vor der Anbringung untereinander gemischt werden. So entsteht ein harmonischeres Bild, denn die Naturprodukte weisen oft einige Unterschiede in der Optik auf.
Dämmung beim verklinkerten Haus
Verklinkerte Fassaden können auf verschiedene Weisen gedämmt werden. Je nachdem, wie das Mauerwerk darunter beschaffen ist und ob die Klinker nachträglich angebracht werden, kann die Auswahl der Dämmmaterialien variieren.
Mögliche Varianten der Fassadendämmung sind beispielsweise Dämmplatten aus verschiedenen Materialien oder auch eine Einblasdämmung. Neben der gesonderten Dämmung sind auch Verbundsysteme in Form von Isoklinkern eine beliebte Möglichkeit der Isolierung.
Haus verklinkern: Das sind die Kosten
Die Kosten einer Fassadenverklinkerung lassen sich nicht pauschal bestimmen. Stattdessen hängen sie maßgeblich von der Art und Größe der Klinkersteine ab. Auch die Dämmung, die Kosten für die Verfugung sowie weitere Arbeitskosten spielen in den Preis mit hinein.
Für die Arbeit des Aufmauerns selbst sollten etwa Kosten von 50 bis 90 Euro pro Quadratmeter eingeplant werden – dieser Preis variiert selbstverständlich abhängig von den verwendeten Materialien sowie dem tatsächlichen Arbeitsaufwand. Hinzu kommen die Kosten für die Fugenherstellung: Hier fallen etwa 8 bis 15 Euro pro Quadratmeter an. Die Dämmungskosten liegen bei einer Einblasdämmung in etwa bei 20 bis 40 Euro pro Quadratmeter.
Auch die Steine selbst fallen mit Preisen zwischen 25 und 70 Euro pro Quadratmeter nicht unbedingt günstig aus. Es gilt: Je kleiner die Klinkersteine, desto aufwendiger ist das Verklinkern und dementsprechend teurer wird die Fassade.
Verglichen mit dem Preis einer Holz- oder Putzfassade liegen die Kosten für die Verklinkerung des Hauses also um einiges höher. Zudem ist eine nachträgliche Verklinkerung deutlich teurer als das direkte Verklinkern beim Neubau des Hauses.
Mit einer bedachten Auswahl der Materialien kann einiges an Kosten gespart werden. Natürlich sollten neben dem preislichen Aspekt auch die individuellen Wünsche bei der Auswahl der Klinkersteine berücksichtigt werden. Schließlich stellt die verklinkerte Fassade eine langfristige Investition dar, die den Hausbesitzern auch in vielen Jahren noch gefallen sollte.
Preisbeispiel
Zur Veranschaulichung der Kosten einer Klinkerfassade wird im Folgenden ein Preisbeispiel für eine 100 Quadratmeter große Fassade vorgestellt:
- Klinkersteinpreis: 50 Euro pro Quadratmeter = 5.000 Euro
- Preis für die Dämmung: 30 Euro pro Quadratmeter = 3.000 Euro
- Preis für die Anbringung der Steine: 60 Euro pro Quadratmeter = 6.000 Euro
- Preis für die Verfugung: 10 Euro pro Quadratmeter = 1.000 Euro
- = Gesamtpreis 15.000 Euro
Weitere Kosten, die bei der Verklinkerung noch hinzukommen können, sind:
- Kosten für das Fundament
- Eventuell anfallende Zusatzkosten für Beratung, Genehmigung und Architekt
Klinker oder Klinkerriemchen?
Eine sinnvolle Alternative zur Verklinkerung des Hauses kann die Anbringung von Klinkerriemchen sein. Diese bieten als Kombination einer Putzfassade und der Klinkerfassade einige Vorteile, beispielsweise eine leichtere Anbringung sowie einen deutlich günstigeren Preis.
Möchte man also auf die Optik der Klinkerfassade nicht verzichten, ist aber gleichzeitig nicht bereit, einen hohen Preis zu bezahlen, können Klinkerriemchen die ideale Lösung darstellen. Welche Variante die beste Wahl für die jeweilige Hausfassade darstellt, hängt jedoch von einer Vielzahl an Faktoren ab. Eine professionelle Beratung ist deshalb in jedem Fall sinnvoll.
Fazit
Eine Klinkerfassade bietet eine Reihe an Vorteilen: Sie ist nicht nur besonders robust und pflegeleicht, sondern bleibt viele Jahrzehnte lang schön und bietet dabei eine besonders charmante Optik.
Auch wenn die Klinkersteine zunächst eine etwas größere Investition bedeuten, rentieren sie sich langfristig. Zudem verbessern sie durch ihre isolierenden Fähigkeiten die Energiebilanz des Hauses und trotzen jedem Wetter – egal, ob Regen, Schnee, Hitze oder Sturm.
Für die individuell passende Klinkerfassade müssen einige Entscheidungen bezüglich Materialien, Dämmung und Anbringung getroffen werden. Eine ausführliche Beratung sowie eine Kostenrechnung im Vorhinein ist deshalb empfehlenswert, um persönlichen Ansprüchen gerecht zu werden und die optimale Fassadenverkleidung zu realisieren.
FAQ
Was kostet es, ein Haus verklinkern zu lassen?
Bei der Verklinkerung eines Hauses müssen mehrere Kostenfaktoren beachtet werden:
- Art der Verklinkerung
- Größe und Form der Klinkersteine
- Kosten für Dämmungsmaterial
- Kosten für Fugenmaterial
- Arbeitskosten
- Beratungskosten
- Genehmigungskosten
Je nach individuellen Präferenzen und Arbeitsaufwand variieren die Preise der Verklinkerung also erheblich. Auch wenn eine Fassade aus Klinkersteinen vergleichsweise teuer ist, rentiert sich der hohe Preis langfristig aufgrund der langen Haltbarkeit und des geringen Pflegeaufwands.
Was kostet es, eine Fassade zu verklinkern?
Der Preis für das Verklinkern einer Fassade ist von vielen Faktoren abhängig, wie der Größe und Form der Klinkersteine, der Art der Dämmung und den individuell anfallenden Arbeitskosten. Grundsätzlich kann bei einer durchschnittlichen Fassadengröße von 100 Quadratmetern mit einem Preis zwischen 10.000 und 20.000 Euro gerechnet werden. Eine günstigere Alternative ist die Anbringung von Klinkerriemchen.
Kann man ein Haus nachträglich verklinkern?
Eine Verklinkerung der Fassade kann grundsätzlich jederzeit erfolgen. Dennoch sollte beachtet werden, dass eine nachträgliche Verklinkerung höhere Kosten verursacht als zum Zeitpunkt des Neubaus.
Zudem stellt das Verklinkern eines Hauses in jedem Fall eine bauliche Veränderung dar, weshalb zunächst eine entsprechende Genehmigung beim lokalen Bauamt einzuholen ist.
Was kostet nachträgliches Verklinkern?
Eine nachträgliche Verklinkerung eines Hauses ist möglich, kann jedoch mit deutlich höheren Kosten verbunden sein. Je nach Mauerwerk, Tragkonstruktion und Dämmung erfordert das nachträgliche Verklinkern einen großen Arbeitsaufwand und eine aufwendige Restauration der Fassade. Auch die bereits eingebauten Fenster spielen hier mit in den Arbeitsaufwand hinein.
Der endgültige Preis ist jedoch abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Größe und der Art der Klinkersteine sowie der Dämmung und dem tatsächlichen Arbeitsaufwand. Grob kann man bei einer nachträglichen Anbringung einer Klinkerfassade mit Kosten von etwa 150 bis 200 Euro pro Quadratmeter rechnen.