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Gipskarton spachteln: So geht es

Inhaltsverzeichnis

Praktisch, wirtschaftlich und einfach zu montieren: Die haltbaren und dennoch kostengünstigen Gipskartonplatten kommen beim Trockenbau zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe lassen sich Innenwände montieren, die keine Tragkraft aufweisen. Zudem können Decken verkleidet oder Massivwände abgehängt werden, um die Innenräume des Eigenheims zu strukturieren und zu begrenzen.

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Doch was versteht man unter den Gipskartonplatten konkret? Warum können die robusten, isolierenden und feuerfesten Bauteile im Vergleich zum Massivbau so einfach montiert werden? Wie werden die Platten angebracht und welche Qualitätsstufen werden differenziert?

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Gipskarton – Was steckt dahinter?

Bei den Gipskartonplatten handelt es sich um Bauteile aus Naturgips oder REA-Gips sowie einem stabilisierenden Überzug aus Kartonage. In einigen Fällen sind weitere Stoffe wie Kunststofffasern, Zellulose oder Glas enthalten. So gewinnen die Platten zusätzlich an Druckfestigkeit und können zudem in Feuchträumen wie Badezimmern eingesetzt werden.

Der Naturgips wird im Bergbau gewonnen, während der energieeffiziente REA-Gips als Nebenprodukt in den Braunkohlekraftwerken erzeugt wird. Grundsätzlich werden Gipskarton-Platten auch als Rigipsplatten bezeichnet, wobei es sich um einen Markennamen handelt.

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Hergestellt werden die Gipskartonplatten, indem der Rohstoff gemahlen und gebrannt sowie mit Wasser und weiteren Stoffen vermischt wird. Das Gemisch wird anschließend auf eine Kartonschicht aufgetragen und mit einer weiteren Kartonschicht gedeckelt. Dann werden die Platten geformt, zugeschnitten, gekennzeichnet und getrocknet. 

Die fertigen Platten werden im Trocken- und Akustikbau, auch Innenausbau genannt, eingesetzt. Sie dienen der Deckenabhängung, dem Errichten nicht-tragender Innenwände oder der Auskleidung eines Dachschrägen-Ausbaus.

Neben den einfachen Gipskartonplatten besteht die Möglichkeit, spezielle Rigipsplatten für Feuchträume zu erwerben. Zu erkennen sind diese an der grünen Färbung. Darüber hinaus fallen die Feuchtraum-Platten dicker aus als die weißen Gipskarton-Platten.

Nachdem die glatten Platten fachgerecht montiert worden sind, müssen diese verspachtelt werden. Dadurch werden die Fugen, die zwischen den Platten entstehen, einfach und schnell in Eigenregie verschlossen. Auf diese Weise lässt sich bares Geld einsparen. Auch Löcher oder Schrauben werden verspachtelt.

Wichtig ist, dass die Übergänge zu weiteren Baustoffen mit dehnbaren Materialien wie Silikon oder Acryl bearbeitet und nicht mit Spachtelmassen verschlossen werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Wände Risse ausbilden, wenn die Temperaturen schwanken.

Die Hohlräume der Gipskartonplatten bieten ausreichend Platz, um elektrische Leitungen oder Sanitärinstallationen zu verlegen. Von außen sind diese später nicht mehr auszumachen. Ein weiterer Vorteil: Die Gipskartonplatte kann mit einer Tapete veredelt oder gestrichen werden, sodass sich ein harmonisches Interieur umsetzen lässt.

Unterschieden werden die folgenden Bauplatten:

  • GKB: Die Gipskarton-Bauplatten sind feuerfest, feuchtigkeitsregulierend und beständig. Sie werden eingesetzt, um Metallständer zu verkleiden und erfordern häufig eine Doppelbeplankung.
  • GKBi: Die grüne imprägnierte Gipskarton-Bauplatte weist einen Überzug aus robustem Kunstharz auf. Auf diese Weise erhöht sich die Wasserbeständigkeit der Platte, sodass diese als Zwischenwand in einem Feuchtraum wie dem Bad montiert werden kann. Dafür sollte die Platte eine Dicke von mindestens 12,5 Millimetern aufweisen. Des Weiteren gilt die GKBi als feuerfest (Brandklasse A2).
  • GKP: Die Gipskarton-Putzträger-Bauplatte zeichnet sich durch ein saugfähiges Material aus und eignet sich für Putze aus Gips.
  • GKF: Die Gipskarton-Feuerschutzplatte wird als Schallschutz oder als feuerfeste Bekleidung von Feuerschutzwänden eingesetzt, die keine tragende Funktion aufweisen. Die Glasfaserarmierung der Brandklasse A2 und der Feuerschutzklasse F30 bzw. in mehreren Schichten F90 erhält die Plattenstruktur im Falle eines Brandes. Die Luftschalldämmung fällt zufriedenstellend aus.
  • GKFi: Die grüne imprägnierte Gipskarton-Feuerschutzplatte weist ähnliche Merkmale wie die GKF auf. Jedoch eignet sich die GKFi für den Einsatz in Feuchträumen.

Zu den Vorteilen der Gipskartonplatten gehört, dass weniger Fläche benötigt wird, denn die Massivbauweise geht im Vergleich zur Trockenbauweise mit einem merklichen Verlust der Wohnraumfläche einher.

Weiterhin eignen sich die praktischen Platten für zahlreiche Bauprojekte und können einfach in Eigenregie montiert und verputzt werden. Auch ein Abbau erfolgt einfach und schnell. 

Grundsätzlich sind die biegsamen Platten in verschiedenen Längen und Breiten sowie in den folgenden Stärken erhältlich:

  • 6,5 Millimeter
  • 9,5 Millimeter
  • 12 Millimeter
  • 15 Millimeter

Den Rigips vorbereiten

Gipskartonplatten weisen abgeschrägte, stumpfe Plattenkanten auf. So wird gewährleistet, dass die Spachtelmasse in den Fugen verteilt werden kann und diese anschließend lange hält. Mit einem Cutter-Messer oder einem Kantenhobel sollten die Platten geglättet und angefast werden. Anschließend wird die Platte gesäubert und die Fugen mit einem Pinsel mit einer Grundierung versehen.

Wichtig ist, dass die Platte keine Unebenheiten aufweist. Alle Schrauben und weitere Unregelmäßigkeiten sollten versenkt und verspachtelt werden, sodass eine glatte Oberfläche entsteht. Wird dieser Schritt stiefmütterlich behandelt, kann sich dies später rächen, weil beispielsweise die Tapeten nicht richtig haften oder sich die veredelten Wände durch eine ungleichmäßige Oberseite auszeichnen.

Wer eine Gaube (ein Bauelement im geneigten Dach) ausbaut, kann die Platten mit einem Kantenschutz aus Metall versehen. Die Metallkanten werden im feuchten Spachtel platziert und eingearbeitet. Die Fugen profitieren zudem von Fugendeckstreifen, die die Elastizität fördern und die gesamte Fuge stabilisieren.

Welche Spachtelmasse wird benötigt?

Werden mehrere Gipskartonplatten verbaut, entstehen zwischen den einzelnen Elementen Fugen, die verspachtelt werden müssen. Dafür eignet sich ein Fugenspachtel für Gipskartonplatten, auch Gipskarton-Spachtel oder Fugenspachtel für GK-Platten genannt.

Das Produkt kann ausschließlich für die Innenräume des Eigenheims verwendet werden und wird mit Wasser angerührt. Kleine Stellen können dagegen mit fertigem Fugenspachtel bearbeitet werden.

Von der Verwendung einer Universalspachtelmasse ist abzuraten. Diese sollte nur dann eingesetzt werden, wenn der Hersteller auf die Verwendung für Gipskartonplatten hinweist.

Spachtelmasse richtig anrühren

Das Pulver eignet sich zum Anrühren mit kaltem Wasser. Dafür befüllen Hausherren einen Eimer mit Wasser und geben das Pulver nach und nach mit einer Kelle hinzu. Die Reifezeit beträgt zwischen drei und fünf Minuten. Verrührt wird die Spachtelmasse mithilfe eines Rührgerätes oder per Hand.

In jedem Fall sind dabei die Angaben des Herstellers zu beachten, denn das Mischverhältnis entscheidet über die Konsistenz der Masse. Zu feste oder zu flüssige Produkte lassen sich nicht verarbeiten oder binden innerhalb kurzer Zeit ab.

Des Weiteren ist es empfehlenswert, gerade so viel Spachtelmasse anzurühren wie benötigt wird. Auf diese Weise wird kein Material verschwendet. Trocknet der Fugenspachtel im Mischgefäß, lässt er sich nicht weiterverwenden und muss entsorgt werden.

So werden die Gipskartonplatten verspachtelt

Spachteln leicht gemacht: Lange Fugen werden zuerst mit Spachtelmasse befüllt. Anschließend werden die kurzen Fugen mit dem Produkt versehen. Dabei wird die Fugenmasse auf einem Breitspachtel verteilt und in die Fuge gedrückt.

Ein Tipp: Wer den Spachtel leicht schräg anwinkelt, verteilt die Spachtelmasse gleichmäßig in der Fuge. Die Masse wird daraufhin quer verstrichen und anschließend in Fugenrichtung geglättet. Senkrechte Fugen werden immer von unten nach oben verspachtelt.

Eingesenkte Schrauben werden zweimal verspachtelt, indem die Masse kreuzweise aufgetragen und glattgestrichen wird. Bei den Fugen kann es notwendig sein, diese dreimal zu verspachteln. Zwischen den Spachtelvorgängen sollte die vom Hersteller angegebene Trocknungszeit berücksichtigt werden.

Die Oberfläche der Platten sollte porenrein sein und keine Unebenheiten aufweisen. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, kann die getrocknete, verspachtelte Wand zusätzlich abgeschliffen und gleichmäßig grundiert werden.

An das richtige Werkzeug denken

  • Spachtelmasse, zum Beispiel Fugenspachtel oder Acryl
  • Eimer
  • Messbecher oder Waage
  • Für große Fugen oder Kanten: Bewehrungsstreifen aus Glasfaser
  • Malerspachtel
  • Kelle
  • Glättkelle
  • Klebeband zum Abkleben von Wandanschlüssen
  • Grundierung
  • Pinsel
  • Lappen
  • Staubsauger

Woraus bestehen Rigipsplatten?

Die Gipskartonplatten bestehen aus Gips (Naturgips oder REA-Gips) und einer Kaschierung. Die Kaschierung umfasst den Kartonage-Bezug. Gegenüber dem Naturgips spart der REA-Gips bis zu 50 Prozent der Primärenergie ein, sodass die Gipskarton-Platten aus REA-Gips als energieeffizient gelten.

Die einfache Montage zeichnet sie aus

Im Gegensatz zum Massivbau können Wände aus feuerfesten und feuchtigkeitsregulierenden Rigipsplatten einfach und schnell montiert werden. Der Boden muss dafür nicht aufgebrochen werden. Der Staub, der bei der Montagearbeit anfällt, gilt zudem als gesundheitlich unbedenklich.

Qualitätsstufen der Spachtelmasse

  • Q1 (Grundverspachtelung): Die Spachtelmasse eignet sich zum Füllen von Stoßfugen, zur Montage von Glasfaser-Bewehrungsstreifen und zum Kaschieren von Befestigungsmaterialien. Platten und Fliesen können anschließend problemlos angebracht werden.
  • Q2 (Grundverspachtelung): Neben der Grundverspachtelung (Q1) kommt eine Nachspachtelung zum Einsatz. Das Finish gewährleistet eine glatte Oberfläche. Diese Spachtelmasse kann unter anderem verwendet werden, um Dispersionsanstriche, Raufasertapeten oder Oberputze mit Körnung zu realisieren.
  • Q3 (Sonderverspachtelung): Die Spachtelmasse eignet sich zum Verspachteln von breiten Fugen. Abzeichnungen können auftreten. Die Masse wird verwendet, um strukturierte Wandveredelungen, nicht-strukturierte Anstriche und Oberputze mit Körnung zu behandeln.
  • Q4 (Sonderverspachtelung für anspruchsvolle Flächen): Die Spachtelmasse nach Q4 ermöglicht die Glättung großer Oberflächen. Abzeichnungen treten selten auf. Anschließend können Metall- oder Vinyltapeten, Lasuren, Anstriche und Glättmethoden wie Stuccolustro zum Einsatz kommen.

Fazit – Gipskartonplatten können schnell und einfach verspachtelt werden

Bei Gipskartonplatten handelt es sich um einen praktischen und einfach zu montierenden Baustoff mit einer beidseitigen Kaschierung, der im Trocken- und Akustikbau eingesetzt wird. Um die Rigipsplatten zu verspachteln, greifen Verbraucher im Zuge eines Neubaus oder einer Renovierung beziehungsweise einer Sanierung einer bestehenden Immobilie zu speziellen Fugenspachteln, die eine glatte Oberfläche der Wände und Decken gewährleisten.

FAQ: Rigipsplatten verspachteln

Wie verspachtelt man Rigipsplatten richtig?

Um Gipskartonplatten zu verspachteln, wird Spachtelmasse auf der Glättekelle aufgetragen und quer zur Fuge eingearbeitet. Die überflüssige Masse wird mit der Längsseite der Kelle abgetragen.

Welche Spachtelmasse für Gipskartonplatten?

Verwendung findet ein Fugenspachtel für Rigipsplatten.

Wie oft muss man Rigips spachteln?

Da die Spachtelmasse einsinkt, sollten die Fugen zwischen den Platten dreimal verspachtelt werden.

Wann benötigt man ein Fugenband?

Die Verwendung eines Fugenbandes ist erforderlich, wenn die Fuge eine hohe Wahrscheinlichkeit aufweist, Risse auszubilden.

Hi ich bin Tomke Schwede, eigentlich bin ich Online-Marketer mit Leib und Seele. Mit meinem eigenen Hausbau aber, habe ich mich dazu entschlossen diesen Blog hier aufzubauen. In dieser Zeit habe ich es gelernt, Bauherr zu sein zu lieben. Nun kann ich meine beiden Leidenschaften verbinden und unterstütze Bauherren und werdende Bauherren dabei erfolgreich zum eigenen Haus zu kommen. Ich teile dabei mein Wissen, welches ich mir durch echte eigene Erfahrungen und sehr viel Recherche aufgebaut habe.

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