Gemütlichkeit, Behaglichkeit und ein maritimes Flair: Wer sich für ein Friesenhaus entscheidet, profitiert von einer Immobilie im nordischen Stil, die einen charakteristischen dritten Giebel an der Frontseite des Hauses und die sogenannte Holzständerbauweise aufweist.
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Doch was kennzeichnet ein Friesenhaus konkret? Worin unterscheidet sich das Friesenhaus von einem Kapitänshaus und welche Bauformen stehen zur Auswahl? Welche Dachformen sind realisierbar, welche Kosten fallen an und welche Vor- und Nachteile gehen mit dem friesischen Baustil einher? Dieser Artikel liefert Antworten!
Was ist ein Friesenhaus oder Kapitänshaus?
Unter einem Friesenhaus, im Norden auch als “Uthlandfriesisches Haus” oder “Kapitänshaus” bekannt, versteht man eine Immobilie im friesischen Baustil. Die Bauweise gilt als regionaltypisch und verzaubert regelmäßig Urlauber an der deutschen Küste. Das klassische Friesenhaus ist der herben Holzständerbauweise zuzuordnen.
Der Baustil des Friesenhauses entwickelte sich im 17. Jahrhundert als Sonderform des friesischen Geesthardenhauses. Ursprünglich diente die markante Bauweise dazu, das Dach und den Heuboden zu tragen. Heutzutage wird die Holzständerbauweise durch die Skelettbauweise ersetzt.
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Der Bau der friesischen, heimeligen Immobilien im Landhaus-Stil erfolgt zudem deutschlandweit. Sie können sowohl in der Massivbauweise als auch in der Fertigbauweise errichtet werden. Letztere gewährleistet, dass das Haus innerhalb kurzer Zeit schlüsselfertig ist, sodass die Bauherren alsbald eine Atmosphäre wie aus dem Nordseeurlaub genießen können.
Besonders einladend wirken der große Eingangsbereich und der Friesengiebel der nordischen Häuser. Doch welchem Zweck dient der auffällige Giebel? Der Friesengiebel diente ursprünglich der Sicherheit der Bewohner. Bei einem Brand sollte der Giebel vor allem herabstürzende Bauteile abfangen und den Fluchtweg freihalten.
Da an der deutschen Küste mit Windböen zu rechnen ist, überzeugen Friesenhäuser außerdem durch eine einzigartige Statik. Der Vorteil: Die Wände sind nicht tragend, was sowohl auf die traditionelle Holzständerbauweise als auch auf die moderne Skelettbauweise zutrifft. Auf diese Weise hält das Friesenhaus selbst starken Stürmen stand.
Was macht ein Friesenhaus aus?
- Das Friesenhaus basiert auf der Ost-West-Achse. Der Eingang liegt windgeschützt.
- Das Haus besteht aus zwei Stockwerken. Ein Keller existiert nicht.
- In seiner klassischen Form besticht das Friesenhaus durch ein Reetdach aus isolierendem, getrocknetem Schilfrohr.
- Die Fenster des Friesenhauses fallen klein aus.
- Die Türen des Friesenhauses sind groß. Die Klöntüren können zur Hälfte geöffnet werden, um mit dem Nachbarn zu “klönen”.
- Das Friesenhaus weist drei Giebel auf. Der spitz zulaufende Friesengiebel ist ein Zwerchgiebel und befindet sich an der Vorderseite der Immobilie.
- Der Friesengiebel der Häuser an der Nordsee weist einen Winkel von 65 Grad auf. Im Unterschied dazu zeichnet sich der Kapitänsgiebel durch einen Winkel von 45 Grad aus.
- Der ungewöhnliche Haustyp weist traditionellerweise eine rote Klinkerfassade auf, die das Mauerwerk ziert. Moderne Bauweisen ermöglichen Abweichungen.
- Der Wohnbereich unterteilt sich in einen privaten Bereich und einen Hausabschnitt, in dem Gäste empfangen werden.
Bauformen beim Friesen- und Kapitänshaus
Ein eigenes Friesenhaus bauen: Viele Menschen träumen von einem ansprechenden Eigenheim, das sowohl der Altersvorsorge als auch der Steigerung der Lebens- und Wohnqualität dient. Der Vorteil: Ein Einfamilienhaus kann mit einer Wertsteigerung einhergehen. Aber auch die gewonnene Unabhängigkeit und Freiheit überzeugen viele Menschen davon, in die eigene Immobilie zu investieren.
Aber weshalb lohnt sich der Bau eines Friesenhauses? Ein Friesen- und Kapitänshaus ermöglicht es Bauherren, ein außergewöhnliches und witterungsbeständiges Zuhause mit Charakter zu erschaffen, das durch eine hohe Haltbarkeit und eine markante Optik überzeugt. Doch welche Bauweisen stehen zur Auswahl?
Massivhaus
Eine robuste Bauweise, ein optimales Raumklima und ein hervorragender Schallschutz: Ein Massivhaus überzeugt durch dicke, massive Wände und eine hohe Wärmedämmung. Durch die Stein-auf-Stein-Bauweise bleibt der Innenraum an heißen Sommertagen angenehm kühl.
In den kalten Wintermonaten wiederum halten sich die Bewohner geschützt im Haus auf. Die Wärmeenergie dringt nur in geringem Maße über die Wände nach außen. Der Energieverbrauch sinkt, sodass die Immobilieneigentümer von einer Kostenersparnis profitieren.
Im Vergleich zum Fertighaus geht die Errichtung eines Massivhauses jedoch in der Regel mit höheren Kosten und einer längeren Bauzeit einher. Denn allein die Trocknungszeiten der massiven Materialien verzögern den Bau. Im Gegenzug überzeugt das Massivhaus durch eine unvergleichbar hohe Haltbarkeit.
Fertighaus
Zeit und Kosten einsparen: Wer sich für ein vorgefertigtes Friesenhaus entscheidet, profitiert von einer kurzen Bauzeit. Denn die einzelnen, industriell angefertigten Dach-, Decken- und Wandelemente des Fertighauses werden angeliefert und innerhalb weniger Tage miteinander verbunden. Zudem werden nicht mehrere Anbieter involviert, sondern das Fertighaus wird von einem einzigen Unternehmen errichtet.
Allerdings fallen sowohl der Schallschutz als auch die Haltbarkeit geringer aus als beim kostenintensiven Massivhaus. So eignen sich Fertighäuser in der Regel für eine Wohnzeit von etwa 60 Jahren. Die Gestaltung erfolgt individuell.
Die drei Dachformen des Friesenhauses
Wer sich für ein Friesenhaus entscheidet, steht vor der Qual der Wahl, denn bei diesem Bautyp stehen verschiedene Dachformen zur Auswahl. Wir stellen die drei typischen Dachformen der Friesenhäuser vor.
Satteldach
Viele moderne Friesenhäuser an der Nordsee weisen ein witterungsbeständiges, preisgünstiges Satteldach auf. Die klassische Form besteht aus zwei schrägen Flächen, die am First aufeinandertreffen. Die Dachneigung fällt hoch aus, sodass das Dach auffällig steil verläuft. Auch ein Zwerchdach mit Giebel gilt als beliebt.
Ein Tipp: Ein Satteldach bietet optimale Bedingungen, wenn sich die Immobilie in einer Region mit starken Unwettern befindet, denn Regen, Schnee und Laub sammeln sich aufgrund der Dachneigung nicht an. Aus diesem Grund gilt das Satteldach als besonders robust.
Walmdach
Um den Wohnraum zu vergrößern, setzen viele Hausherren im Norden Deutschlands auf die beliebten Krüppelwalldächer. Das Krüppelwalldach zeichnet sich durch geneigte Giebelflächen aus. Im Vergleich zum schrägen Satteldach wird der Wohnraum nicht verkleinert.
Generell gilt: Bei einem Walmdach verlaufen die Schrägen trapezförmig. Auch die Giebelseite verfügt über eine geneigte Dachfläche. Diese wird als “Walm” betitelt. Durch den robusten Dachstuhl überzeugt das Walmdach durch eine ausgeprägte Widerstandsbeständigkeit.
Reetdach
Eine Dachkonstruktion mit Geschichte: Das Reetdach gilt als eine der ältesten Dachformen der Welt. Das hohe Schilfrohr gedeiht an den Ufern und wird nach der Ernte getrocknet. Nur noch wenige Handwerksbetriebe beherrschen die traditionelle Reetdachdeckung, die die UNESCO im Jahr 2014 zum Kulturerbe erklärte.
Während sich das wasserabweisende und robuste Reet in früheren Zeiten durch eine lokale Verfügbarkeit auszeichnete, muss das Schilfrohr heute aus dem Ausland importiert werden.
Nach der Anlieferung verteilen qualifizierte Reetdachdecker das Material einheitlich auf den Dachlatten. Um zu gewährleisten, dass der Regen abfließen kann und sich weder Schnee noch Laub auf dem Dach ansammelt, sollte ein Reetdach möglichst steil verlaufen.
Handelt es sich um ein Kaltdach, wird der Dachboden nicht ausgebaut. Die Luftschicht zwischen der Wärmedämmung und der Dachabdichtung ermöglicht eine Luftzirkulation und eine natürliche Belüftung (Hinterlüftung). Auf diese Weise wird die Gefahr der Schimmelbildung reduziert. Das Reetdach kann in diesem Fall genäht, geschraubt oder gebunden werden.
Ein Warmdach dagegen erfordert die Installation einer Dampfsperre am inneren Dachaufbau. Ohne Sperre würde das Reet Feuchtigkeitsschäden erleiden. Die Kosten fallen ungefähr doppelt so hoch aus wie bei einem Satteldach.
Um die Haltbarkeit zu gewährleisten, sollte das Reetdach jährlich überprüft werden. Wird das Dach gepflegt, kann ein Reetdach bis zu 50 Jahre halten. Zu den Vorteilen eines Reetdachs zählen ein optimales Wohnklima und der Schallschutz.
Wie viel kostet ein Kapitänshaus?
Wie hoch die Kosten für die Errichtung eines Kapitänshauses ausfallen, kann nicht pauschal beantwortet werden. Der Preis steht in Relation zu einer Vielzahl von Faktoren, die es im Einzelfall zu berücksichtigen gilt.
Da Friesenhäuser keinen Keller aufweisen, fällt der Bau deutlich günstiger aus als bei Häusern mit Kellerräumen. Auch die Wahl des Daches wirkt sich auf das Budget aus. Denn ein Reetdach geht mit höheren Anschaffungskosten einher als ein Satteldach.
Pro Quadratmeter Wohnfläche sollten Interessierte Kosten zwischen 2.200 und 2.900 Euro einplanen. Daraus ergeben sich folgende Rechenbeispiele für ein Haus mit 140 Quadratmetern:
140 x 2.200 = 308.000 Euro
140 x 2.900 = 406.000 Euro
Ein Friesenhaus mit einer Fläche von 140 Quadratmetern kann demnach mit Baukosten zwischen 308.000 und 406.000 Euro einhergehen.
Diese Vorteile bietet ein Kapitänshaus
- Maritimer Charme
- Gemütlichkeit
- Historischer Baustil
- Helle Räumlichkeiten
- Großer Eingangsbereich
- Optimales Wohnklima: keine Feuchtigkeitsschäden
- Große Auswahl an Stilen
- Möglicher Ausbau des Dachbodens
- Möglicher Ausbau des Spitzgiebels
- Gestaltung nach Wunsch
Welche Nachteile hat das Friesenhaus?
- Kein Keller
- Höhere Wartungskosten bei Reetdächern
- Experten für Wartungsarbeiten sind rar
- Reetdächer sind brandgefährdet
- Markanter Baustil mit Satteldach, Krüppelwalmdach oder Reetdach: regionale Bebauungspläne beachten
Unterschied: Friesenhaus vs. Ostfriesenhaus
Ein Einfamilienhaus mit Bautradition: Wer in Erinnerungen an den vergangenen Urlaub an der Nordseeküste schwelgt, träumt von den typischen nordischen Häusern mit Reetdach. Denn die traditionellen Bauten werden automatisch mit dem Gedanken an das Meer verbunden.
Allerdings werden zwei Typen der Kapitänshäuser differenziert: das Friesenhaus und das Ostfriesenhaus. Doch worin unterscheiden sich die beiden nordischen Baustile?
Während das Friesenhaus über ein Dach aus Schilfrohr verfügt, wird das Ostfriesenhaus mit roten Ton-Dachpfannen eingedeckt. Traditionell besteht das Ostfriesenhaus demnach aus einem Dach mit roten Ziegeln und einer roten Klinkerfassade.