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Estrich lüften – so wird’s gemacht!

Inhaltsverzeichnis

Als Estrich wird der Unterlagsboden bezeichnet, auf dem Bodenbeläge eingebaut werden können. Er dient dabei der Ebnung des Untergrunds. Eine besondere Rolle spielt das Estrich lüften, weshalb man wissen sollte, wie es am besten gemacht wird.

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Durch ein falsches Belüften kann es zu erheblichen Schäden im Estrich oder sogar Schimmelbildung kommen. Solche Baumängel sollten in jedem Fall vermieden werden, da sie nicht selten lange Ketten von Problemen nach sich ziehen. In diesem Artikel gehen wir auf die unterschiedlichen Estricharten ein und erklären, welche Punkte beim Belüften beachtet werden müssen.

Estrich lüften
Bildquelle: https://elements.envato.com/de/man-screeding-floor-in-apartment-during-renovation-4X58GND

Der Estrich als Bodenaufbau

Der Begriff Estrich wird in der DIN EN 13318 definiert. Danach heißt es, dass eine Schicht oder Schichten aus Estrichmörtel, welche auf einer Baustelle direkt auf dem Untergrund oder einer Trenn- oder Dämmschicht aufgetragen werden, folgende Funktionen vollständig oder teilweise erfüllen müssen:

  • gleichmäßige Verteilung des Drucks auf die darunterliegende Dämmung
  • gleichmäßiger Untergrund für einen Bodenbelag
  • Nutzung unmittelbar möglich
  • Erreichen einer vorgegebenen Höhenlage

Die verschiedenen Arten von Estrich

Es gibt viele verschiedene Estricharten, die hinsichtlich ihrer Bindemittel unterschieden werden.

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  • Zementestrich: Nach der Aushärtung ist Zementestrich beständig gegen Wasser, Kälte und Hitze. Zudem lassen sich hohe Festigkeiten erreichen.
  • Gussasphaltestrich: Dieser Estrich ist wasser- und wasserdampfdicht. Außerdem weist er trittschallmindernde Eigenschaften und eine geringe Wärmeleitfähigkeit auf.
  • Kunstharzestrich: Er zeichnet sich durch Wasserbeständigkeit aus und bildet eine Schicht, die weder staubend ist, noch Flüssigkeiten hindurchlässt. Kunstharzestrich kann auch für schwere mechanische Beanspruchungen verwendet werden.
  • Calciumsulfatestrich: Dabei handelt es sich um Estriche, die sowohl biologisch als auch ökologisch unbedenklich sind und keine weitere Nachbehandlung erfordern.
  • Magnesiaestrich: Ein besonderer Vorteil ist das geringe Gewicht. Zudem lässt sich Magnesiaestrich als antistatischer Fertigboden einsetzen. Seine Wärme- und Schalldämmungswerte sind hervorragend.
  • Lehmestrich: Dieser Estrich wird häufig beim alternativen Bauen eingesetzt, spielt jedoch in kommerziellen Baubetrieben keine Rolle.
  • Faserbewehrte Estriche: Infrage kommen Stahlfasern, alkalibeständige Glasfasern und Kunststofffasern. Eine Bewehrung für Estriche ist laut DIN 18560 zwar nicht erforderlich, kann jedoch dann sinnvoll sein, wenn Zementestriche auf Dämmschichten aufgebracht werden, um anschließend Stein- oder Keramikbeläge aufzunehmen. Hauptsächlich sollen mit der Faserbewehrung Risse im Estrich verhindert werden.

Weitere Estriche werden nach Konstruktionsarten unterschieden:

  • Verbundestrich: Der Auftrag erfolgt hier direkt auf dem tragenden Untergrund. Sie sind anschließend kraftschlüssig miteinander verbunden. Die Tragfähigkeit wird durch die Druckfestigkeit vom Estrich begrenzt, weil die gesamten Kräfte unmittelbar in den Untergrund geleitet werden.
  • Estrich auf Trennlage: Zwischen Estrich und tragendem Untergrund muss sich eine dünne Schicht befinden, welche eine Trennung der Bauteile voneinander bewirkt.
  • Schwimmender Estrich und Heizestrich auf Dämmschicht: Hierbei entsteht keine direkte Verbindung zwischen Estrich, dem angrenzenden Untergrund und den Wänden. Der Estrich scheint zu schwimmen, da er auf einer Dämmschicht aufliegt und seitlich von Dämmstreifen umgeben ist.
  • Trockenestrich: Dieser Estrich wird aus vorgefertigten Teilen hergestellt, deren kraftschlüssige Zusammensetzung erst auf der Baustelle erfolgt. Dabei handelt es sich allerdings um Sonderkonstruktionen. Da sie trocken aufgebracht werden, ist demzufolge auch keine spätere Trocknung notwendig.

Angemessene Belüftung des Estrichs

Wurde der Estrich aufgebracht, muss er fachgerecht belüftet werden. Das ist wichtig, damit die Feuchtigkeit, die mit dem Aufbringen des Estrichs ins Haus kommt, anschließend wieder ausreichend reduziert wird. Auch dem Material selbst muss ungebundene Restfeuchte entzogen werden. Die Empfehlungen für die Belüftung sind abhängig von der Art des Estrichs und von eventuell verwendeten Zusatzstoffen.

Estrich lüften – so geht man vor

Häufig wird beim Bau oder bei der Renovierung von Häusern ein Zementestrich verwendet. Um die Qualität und die Langlebigkeit des Bodenbelags zu sichern, muss der Zementestrich ordnungsgemäß belüftet werden. Sowohl das Trocknen als auch das Lüften sind in unterschiedlichen Normen geregelt (DIN 18560 und DIN 18353).

Handelt es sich um herkömmlichen Zementestrich, kann eine Lüftung frühestens nach 7 Tagen beginnen. Bei einer schnell abbindenden Variante ist dies schon nach 3 Tagen möglich. Anstatt durchgehend zu lüften, wird das Stoßlüften empfohlen. Dazu öffnet man in regelmäßigen Abständen bestimmte Fenster vollständig, lässt sie aber nicht zu lange offen stehen. Das Stoßlüften sollte auf einer Seite des Raums etwa 10 Minuten dauern und kann anschließend auf der anderen Seite fortgesetzt werden. Dies bewirkt ein gleichmäßiges Belüften des Zementestrichs, ohne dass dabei Zugluft entsteht.

Warum sollte man den Estrich lüften?

Estrich wird mit Wasser angerührt, welches das Gemisch überwiegend bindet. Ein Teil davon bleibt allerdings ungebunden im Estrich. Dieses Wasser muss dort herausgeholt werden, damit es später nicht zur Schimmelbildung durch Restfeuchte kommt – dazu dient das regelmäßige Lüften.

Nur durch diese Vorgehensweise kann der Estrich im Haus langlebig und von hoher Qualität sein.

Belüftung des Estrichs – essenzielle Tipps und Tricks

Um Estrich richtig zu belüften, sollten bestimmte Dinge verinnerlicht werden. Diese Tipps und Tricks dienen als hilfreiche Unterstützung:

  1. Erst nach dem Trocknen lüften: Die Trockenzeit muss vollständig verstrichen sein, damit es nicht zu Schäden im Material kommt.
  2. Ausschließlich Stoßlüften: Fenster sollten etwa zehn Minuten ganz geöffnet werden, anstatt sie den ganzen Tag über angekippt zu lassen.
  3. Zweimal täglich lüften: im Idealfall einmal vormittags und einmal am Abend
  4. Normen einsehen, um keine Fehler zu machen: In den Normen ist genau festgelegt, wie lange gelüftet werden muss.

Achtung! Diese Fehler sind zu vermeiden

Wird der Zementestrich nicht richtig getrocknet und anschließend belüftet, können im Material Risse entstehen und die Qualität gemindert werden. Um Baumängeln vorzubeugen, sollten Experten bei der Arbeit involviert sein.

Wird zu schnell mit dem Lüften oder Begehen des Estrichs begonnen, kann dies ebenfalls gravierende Qualitätsmängel zur Folge haben. Aus diesem Grund müssen der Einbau des Estrichs und die Zeit danach mit Bedacht angegangen werden. Hektik ist in dieser Hinsicht nicht angebracht.

Estrich lüften – ein notwendiges Übel

Jeder, der sich theoretisch oder sogar praktisch mit dem Thema Hausbau befasst, wird früher oder später auf das Thema Estrich lüften stoßen. Dieses ist bei vielen Menschen eher unbeliebt, weil einige Dinge schiefgehen können. Der Estrich sollte weder zu früh noch zu lange oder zu spät belüftet werden. Verschiedene DIN-Normen regeln genau, wie das fachgerechte Lüften von Estrich zu erfolgen hat.

Daneben gibt es unterschiedliche Arten von Estrich, wobei Zementestrich häufig beim Hausbau Anwendung findet. Estrichböden müssen nach dem Aufbringen zunächst trocknen und anschließend belüftet werden. Für Letzteres wird das sogenannte Stoßlüften empfohlen. Starker Luftzug ist hingegen zu vermeiden. Findet eine ordnungsgemäße Belüftung statt, sollte der Estrich danach eine sehr gute Qualität aufweisen und steht dann auch zum Belag mit verschiedenen Bodenarten zur Verfügung.

FAQ

Wie wichtig das fachgerechte Lüften von Estrich ist, sollte nun klar sein. Doch kann man Estrich eigentlich auch zu viel lüften? Und was sind die Folgen, wenn Estrich zu früh belüftet wird? In diesem Bereich gehen wir auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Thema ein und geben weitere wertvolle Tipps!

Wie oft lüften nach Estrichauftrag?

Wie oft das Lüften nach dem Estrichauftrag erfolgen sollte, ist unter anderem von dessen Art abhängig. Deswegen sollte man sich auch immer individuell beraten lassen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass etwa zwei- bis fünfmal am Tag gelüftet werden muss.

Wie lange nach Estrichauftrag nicht lüften?

Der Estrich kann frühestens nach zwei Tagen begangen werden. Frühestens nach drei Tagen (im Falle von schnell abbindendem Estrich) darf man mit dem Stoßlüften beginnen.

Kann man Estrich zu viel lüften?

Ja, auch das ist möglich. Der Estrich sollte keinesfalls durchgehend gelüftet werden, weil sich das ebenfalls negativ auf die Qualität auswirken kann.

Was passiert, wenn man den Estrich zu früh lüftet?

Auch dann, wenn Estrich zu früh belüftet wird, kann es zu Schäden im Material kommen. Die zeitlichen Vorgaben sind in DIN-Normen geregelt und unbedingt einzuhalten.

Hi ich bin Tomke Schwede, eigentlich bin ich Online-Marketer mit Leib und Seele. Mit meinem eigenen Hausbau aber, habe ich mich dazu entschlossen diesen Blog hier aufzubauen. In dieser Zeit habe ich es gelernt, Bauherr zu sein zu lieben. Nun kann ich meine beiden Leidenschaften verbinden und unterstütze Bauherren und werdende Bauherren dabei erfolgreich zum eigenen Haus zu kommen. Ich teile dabei mein Wissen, welches ich mir durch echte eigene Erfahrungen und sehr viel Recherche aufgebaut habe.
Estrich lüften

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