Was gilt es beim barrierefreien bauen zu beachten? Wie kann der Hausbau altersgerecht und behindertengerecht geplant werden? Hier ein paar Tipps aus eigener Erfahrung.
Barrierefreiheit, Behindertengerecht, Rollstuhlgerecht, Altersgerecht – all das sind durchaus wichtige, aber beim Hausbau meist eher vernachlässigte Anforderungen. Denn wie viele denken mit positiven Gefühlen beim Bau eines Hauses an dann doch eher negative Erfahrungen?
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Wenn dann aber später mal doch der Ernstfall eintritt und man ein barrierefreies Haus oder Wohnung benötigt muss entweder ein Umbau her (der oft mit hohen Kosten verbunden ist), oder gar noch schlimmer: man muss aus seinem eigenen Haus ausziehen.
Der erwähnte Ernstfall muss dabei gar keine Krankheit, Folgen eines Unfalls oder schwere Behinderung sein, alleine das fortschreitende Alter des Hausbesitzers kann früher oder später ein barrierefreies wohnen nötig machen.
Und auch wenn dies ZUM GLÜCK bei uns alles noch nicht der Fall ist, erlebe ich doch gerade eine Situation, bei der ein barrierefreies Haus von Vorteil wäre. Ich hatte eine Knie-OP, muss gerade auf der Couch liegen und kann mit einem Bein nicht auftreten. Und versuchen Sie mal so zb. die Treppe rauf ins OG zu gelangen – fast unmöglich.
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Dies nehme ich daher zum Anlass um aufzuzeigen was man bei einem barrierefreiem Hausbau beachten sollte.
Barrierefreier Hausbau
Ganz allgemein könnte man sagen, dass man auf Erhöhungen, Stufen und Schwellen verzichten sollte. Aber was bedeutet das ganz genau?
Barrierefreier Bungalow = Wohnen auf einer Ebene
Der Klassier ist natürlich ein barrierefreier Bungalow. Wohnen auf einer Ebene plus ein entsprechender Grundriss und man ist selbst für das hohe Alter gut gerüstet. Versprechen zumindest viele Hausbau-Anbieter die einen Bungalow schlüsselfertig und vermeintlich kostengünstig anbieten wollen.
Dabei beseitigt ein Bungalow erstmal genau nur ein Hindernis, und zwar die Treppe ins Obergeschoss (wo bei den meisten Einfamilienhäusern das Badezimmer und die Schlafzimmer sind). Bei ausreichend Platz lässt sich dank vielfältiger Varianten Richtung Treppenlift jedoch auch dieser Nachteil beim Haus mit 2 Etagen überwinden. Allerdings sollten Sie hier mit Kosten von mindestens rund 10.000 Euro rechnen.
Aber selbst bei einem Bungalow mit nur einer Ebene steckt die Barrierefreiheit im Detail.
Hauseingang als erste Hürde
Nicht selten werden Häuser so gebaut, dass der Eingang knapp 30 cm über dem Erdreich ragt. Bei Häusern mit Keller natürlich noch höher. Die Standard-Lösung dafür ist ein Eingangspodest. Egal ob nun eine oder mehrere Stufen, barrierefreies Wohnen ermöglicht dies definitiv nicht.
So haben auch wir eine Stufe bis zum Hauseingang zu bewältigen. Allerdings könnten wir im Fall der Fälle den kleinen Weg hin zum Eingangspodest aus Naturstein aufschütten uns so langsam ansteigen lassen. Dann könnte man diesen bei einem Rollstuhl befahren.
Bodentiefer Terrassenzugang?
Je nach Grundriss und Gestaltung kann es sein, dass man über eine bodentiefe Balkontür direkt seine Garten-Terrasse betreten kann. Nicht primär wegen einem barrierefreiem wohnen, sondern vielmehr wegen der Stolperfalle wollten wir hier keine Schwelle haben. Leider war das so nicht möglich. Bzw. wäre es natürlich möglich, jedoch hat unsere Baufirma und alle Beteiligten uns davon abgehalten, zu groß ist das Risiko das Regenwasser von Außen gegen die Dichtung drückt und ins Haus-Innere gelangt. Und so haben wir also eine Kante von ca. 5 cm Höhe. Für einen Rollstuhlfahrer denkbar ungünstig. Noch ungünstiger wäre es wohl nur, wenn wir einen feststehenden Mittelsteg hätten oder nur eine hälfte der Tür aufgehen würde.
Breite der Türen
Ein weiterer Punkt ist die Breite der Türen. Genauer gesagt, das lichte Innenmaß. Denn wenn man wirklich an einen Rollstuhl gebunden ist, müssen die Türen eine entsprechende Breite haben. Und obwohl normale Rollstühle kaum Breiter als 75 cm sind, raten viele zu einer Türbreite um 90 cm. Sonst müsste man sich regelrecht durchquetschen. Zudem nehmen die Arme oder Hände sowie möglicherweise die Türklinke auch einige Zentimeter ein.
Wir haben zwar nicht überall Türen von 90 cm breite, aber zumindest von der Küche zum Wohnzimmer hat unsere Schiebetür die richtigen Maße.
Barrierefreies Bad
Ein Hauptthema wenn es um Barrierefreiheit geht ist stets das Badezimmer. Und natürlich gibt es heutzutage schon spezielle behindertengerechte Badewannen und Toiletten, aber wer baut sich sowas als normaler Bauherr denn freiwillig und vorab ein?
Dennoch können Sie bei der Badgestaltung und -planung etwas beachten. Der Klassiker ist nämlich der Einbau einer bodentiefen Dusche.
Wir finden diese Ausführung aber nicht ideal, da dabei regelmäßig das Badezimmer geflutet wird. Und so haben wir uns für eine „fast“ bodentiefe Flachwanne entschieden. Im Artikel über unsere Bad-Kosten gibt es dazu mehr Infos.
Wie man sieht ist barrierefreies bauen und altersgerechtes wohnen gar nicht so komplex. Man sollte nur bei der Planung und vor der Ausstattung ein wenig an das Thema denken.
2 Antworten
Da würde mich mal interessieren, ob die schicke Treppe auch später barrierefrei also z.B. mit Treppenlifter nutzbar wäre. Welche Kriterien müsste eine Treppe im Vorfeld dafür erfüllen?
Für unseren Vater möchten wir das Haus umbauen, denn er ist pflegebedürftig. Die Idee zur barrierefreien Lösung wäre ja unser Fall! Eine Tür nach außen, genügend Beinfreiheit am Waschbecken sowie auch eine bodengleiche Dusche und angepasste Sitzhöhe der WC sind ja unsere Erwartungen vom neuen Badezimmer. Bei den Details ist immer Erfahrung nachgefragt!